Ein Inhalt bietet stets Präsentationsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen.
Die hier beschriebenen Präsentationsformen beziehen sich auf die vier verschiedenen Aneignungsniveaus, wie sie im Bildungsplan für die Schule für Geistigbehinderte zu finden sind.
Die basal-perzeptiven Aneignung meint, dass sich die Schülerinnen und Schüler den Inhalt aneignen, in dem sie ihn über ihre Sinne aufnehmen. Die Wahrnehmung gilt als basale Möglichkeit der Aneignung (vgl. Terfloth/Bauersfeld, 2012: 107).
Da die basal-perzeptive Aneignung bei keiner Schülerin / keinem Schüler unserer Schule die dominierende Aneignungsebene ist, wird der Inhalt niemals nur basal-perzeptiv vermittelt. Allerdings umfasst die basal-perzeptive Aneignung „immer auch den emotional-erlebenden Zugang zu den Dingen und den Ereignissen“ (ebd.: 108), wodurch sie über den ganzen Stundenverlauf eine große Rolle spielt.
Beispielsweise wird durch das Hören des Anlaut-Raps zu Beginn der Unterrichtsstunde der ritualisierte Ablauf des Deutschunterrichts wahrgenommen und wiedererkannt. Das akustische Signal des Timers beendet die Phase der Einzelarbeit und wird so als Handlungsauslöser verstanden.
Unter der konkret-gegenständlichen Aneignung versteht man die äußerlich sichtbare Aktivität im Umgang mit bestimmten Gegenständen oder anderen Personen. Hierunter zu verstehen ist aber auch die Ausbildung und Nutzung praktischer Fertigkeiten wie die kulturadäquate Nutzung von Gegenständen sowie die Orientierung an sozialen Regeln (vgl. ebd.: 108).
Immer wieder wird in unserer Grundstufe versucht Inhalt konkret-gegenständlich zu vermitteln. Ein Ausflug in den Herbstwald während des Themas „verschiedene Blattarten“ lässt die Schülerinnen und Schüler handeln das Thema begreifen.
Die anschauliche Aneignung bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler in der Lage ist, Darstellungen, Grafiken und Modelle zu verstehen und diese zur Auseinandersetzung mit dem Inhalt nutzen zu können (vgl. ebd.).
Da alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule von Veranschaulichungen, Fotos, Bilder und Piktogrammen profitieren, spielen diese während des gesamten Unterrichts eine große Rolle. Der Stundenplan aus Piktogrammen bietet Orientierung und dient als Informationsinstrument. Eingeführte Regeln, Feedbackbögen, Arbeitspläne, Arbeitshinweise, etc. sind mit Piktogrammen gestaltet.
Wir arbeiten mit sprachunterstützenden Gebärden und speziell im Deutschunterricht mit den Kieler Lautgebärden.
Das abstrakt-begrifflichen Aneignungsniveau bedeutet, dass Informationen und Zusammenhänge abstrahiert und begrifflich wahrgenommen werden können. Die gedankliche Auseinandersetzung gelingt ohne Veranschaulichungen oder konkrete Gegenstände (vgl. ebd.: 109).
Beispielsweise das Verstehen der Graphem-Phonem-Korrespondenz ist ein abstrakter Inhalt der in der Grundstufe einen großen Platz einnimmt. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich hierbei vom Inhaltsaspekt der Sprache lösen und auf den Lautaspekt konzentrieren.
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